Rote Blutkörperchen

Rote Blutkörperchen

Die Erythrozyten, auch unter dem Begriff rote Blutkörperchen bekannt, sind die häufigste Zellform im Blut von Menschen und überhaupt allen Wirbeltieren.

Rote Blutkörperchendie Erythrozyten

Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Sauerstoff in die Organe und den verschiedenen Körperteilen zu transportieren.

Ohne diese Transportfunktion könnten Organe wie Herz und Lunge nicht funktionieren und Körperteile wie Hände, Füße und so weiter würden ohne eine ausreichende Sauerstoffzufuhr absterben.

Rote Blutkörperchen haben also eine Aufgabe, die für uns lebenswichtig ist. Ein gesunder Mensch besitzt etwa 25 Billionen rote Blutkörperchen, von denen täglich etwa 1 Prozent erneuert werden. Das entspricht unvorstellbare 2000000 in der Sekunde.

Der Sauerstoff wird in Lungenkapillaren aufgenommen und von dort aus über die Arterien in die Kapillaren der Organe gebracht, von wo aus er an die Zellen abgegeben wird. Das Hämoglobin spielt beim Transport eine entscheidende Rolle. Denn dieser Stoff bindet den Sauerstoff an rote Blutkörperchen und macht so den Transport überhaupt möglich.

Aufbau und Lebenszyklus der roten Blutkörperchen

Wie bereits beschrieben sind rote Blutkörperchen elementar wichtig, um unsere Lebensfunktionen aufrechtzuerhalten. Denn ohne den transportieren Sauerstoff könnten unsere Organe nicht arbeiten. Doch wie sehen rote Blutkörperchen aus?

Unter dem Mikroskop sehen diese Zellen annähernd gleich groß aus und ähneln einer mehr oder weniger runden Scheibe. Häufig sind sie von beiden Seiten ein wenig eingedellt. Diese Form ermöglicht es den Erythrozyten, den Sauerstoff noch schneller aufzunehmen, da der Weg von der Zellmembran ins Innere der Zelle verkürzt ist.

Darüber hinaus sind rote Blutkörperchen äußerst verformbar, sodass sie auch durch sehr enge Kapillaren gelangen können. Weiterhin charakteristisch ist, dass rote Blutkörperchen keinen Zellkern besitzen. Sie verwerfen diesen ebenso wie ihre Organellen im Laufe ihrer Reifung. Treten sie in den Blutkreislauf des Menschen ein, sind diese Bestandteile in aller Regel nicht mehr vorhanden. Rote Blutkörperchen bestehen zu etwa 90% der Trockenmasse des Hämoglobin.

Dieser Stoff ist nicht nur für die Bindung des Sauerstoffs während des Transportes verantwortlich, sondern er gibt dem Blut auch die typische rote Farbe. Evolutionsbedingt war dies ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Wirbeltiere. Denn die Verlagerung des Hämoglobin in eine Zelle erlaubt, dass das Blut insgesamt dünnflüssiger ist und somit eine höhere Fließgeschwindigkeit erreicht werden kann.

Außerdem kann der Sauerstoff so auch über längere Strecken transportiert werden. Das bedeutet, dass auch so große Organismen wie beispielsweise eine Giraffe oder ein Blauwal konsequent mit Sauerstoff versorgt werden können. Glykoproteine auf der Zelloberfläche der roten Blutkörperchen sind die charakteristischen Zeichen dafür, welche Blutgruppe ein Mensch hat.

Um die Diagnose bestimmter Krankheiten zu stellen, ist es sinnvoll, die Anzahl der roten Blutkörperchen zu bestimmen. Denn sind zu viele oder zu wenig vorhanden, kann dies die Ursache für verschiedene Erkrankungen sein. Vermehrt sind rote Blutkörperchen bei unterschiedlichen Krankheiten.

Dazu zählen Nierenerkrankungen, verschiedene Erkrankungen im Bereich des Stoffwechsels oder Blutkrankheiten. Auch ein Flüssigkeitsmangel kann dazu führen, dass der Körper krankhaft viele rote Blutkörperchen bildet. Gleiches gilt auch für den Mangel an Sauerstoff, der beispielsweise in sehr hohen Lagen auftreten kann.

Wird das Blut dickflüssiger, weil mehr rote Blutkörperchen vorhanden sind, kann es zu einer Embolie oder Thrombose kommen. In beiden Fällen werden Blutgefäße teilweise oder sogar ganz verschlossen. Das führt dazu, dass die angeschlossenen Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. Dies kann, wird diese Krankheit erst spät erkannt, weitreichende Folgen haben. Denn Organe, die nicht mit genügend Sauerstoff versorgt sind, geben zunächst teilweise, nach einiger Zeit aber auch ganz ihre Funktion auf. Dies kann bleibende Schäden hinterlassen oder im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen.

Doch auch der umgekehrte Fall kann für den Menschen sehr gefährlich werden. Auch zu wenige rote Blutkörperchen verhindern einen guten Sauerstofftransport. Ein Mangel an bestimmten Vitaminen oder Eisen führt häufig dazu, dass weniger rote Blutkörperchen im Körper vorhanden sind. Auch eine Erkrankung des Rückenmarks wie bei Leukämie oder ein starker Blutverlust können diesen Umstand zur Folge haben.

Weiterhin gibt es noch den Fall, dass rote Blutkörperchen zu stark abgebaut werden. In diesem Fall tritt häufig eine Gelbsucht auf. Der Körper der Patienten schimmert tatsächlich leicht gelblich, da weniger roter Blutfarbstoff vorhanden ist, der die Haut rosig aussehen lässt. Bei Erwachsenen ist die Geldsucht immer ein Symptom für eine andere Krankheit. Bei Neugeborenen ist eine leichte Form völlig normal und hat mit der Umstellung des Organismus auf ein Leben außerhalb des Mutterleibes zu tun.

    THEMEN:

    • Erythrozyten: Schwangerschaft
    • Erythrozyten-Erkrankungen
    • Kugelzellenanämie
    • Erhöhte Erythrozyten im Urin (Hämaturie)
    • Erythrozytenkonzentrat

    WICHTIG:

    Beachten Sie das die Werte täglichen Schwankungen unterliegen, auch unterschiedliche Labore können zu verschiedenen Werten kommen. Abweichungen müssen nicht auf Krankheiten hinweisen. Eine sichere Klärung Ihrer persönlichen Werte wird Ihr Arzt mit Ihnen abklären..

    REDAKTION: